Vor 300 Millionen Jahren bildeten die Appalachen, aus denen heute der durch Washington fließende Potomac-Fluss kommt, eine zusammenhängende Kette mit dem Antiatlasgebirge in Marokko – das sogenannte Herzynische System.
Der Potomac selbst, der zwischen Pentagon und Weißem Haus liegt und die “National Mall” abschließt, ist nach Angaben des US Geological Service ein vergleichsweise junger Fluß. Er entstand in den vergangenen zwei bis drei Millionen Jahren in Folge mehrerer Eiszeiten, die dazu beitrugen, das heutige Einzugsgebiet zu formen.
Erdgeschichtlich betrachtet einen Wimpernschlag von nur 267 Jahren ist es wiederum her, dass ein 18-jähriger Mann namens George Washington, der später Präsident der Vereinigten Staaten und Namensgeber ihrer Hauptstadt werden sollte, an den Ufern dieses Flusses als Landvermesser tätig war. Er trug damit auch zur Landnahme von den Ureinwohnern bei, die den Fluss Patowmeck nannten.
Ein Fluss, viele Perspektiven: Einem Geologen, einer Klimatologin, einer Historikerin und einem Kulturanthropologen, die am Samstag auf der National Mall zwischen Kongress und Lincoln Memorial zum “March for Science” zusammenkamen, konnten sehr unterschiedliche Dinge durch den Kopf gehen, wenn sie am Ende der “Mall” den Potomac-Fluss sahen.